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4. Oktober 2015

[Nachgedacht] - Von Profilbildern und anderer Pärchenscheiße.

Meine Lieben,

ich habe lange mit mir gerungen und mich nun - aus aktuellem Anlass - dazu entschieden, doch darüber zu schreiben.

Also:
Ich HASSE Pärchenprofilbilder auf Facebook. Ich mag sie auch auf Twitter oder Instagram oder sonstwo nicht. Aber Facebook ist für mich doch eines der "öffentlichsten" sozialen Netzwerke. Ich meine, auf Facebook ist man doch oft auch nur aus Höflichkeit mit jemandem befreundet.

Wenn man verliebt ist und das der ganzen Welt zeigen will, schön und gut. Aber man bleibt doch trotzdem noch man selbst, die eigene Persönlichkeit.
Bei vielen Paaren wird aus dem "Ich" und "Du" dann leider ein ständiges "Wir". Ich habe nichts gegen ein "Wir". Ein "Wir" ist schön. Wirklich schön. Aber mich gibt es doch auch noch alleine. Als "Ich". Und es ist, auch wenn ich in einer Beziehung bin, immer noch MEIN Profil. Ich bin eine Person, eine Persönlichkeit und mein Partner ist genauso eine, nämlich eine andere.
Das Profilbild ist wohl das erste worauf jemand schaut, wenn er mein Profil besucht. Ich für meinen Teil finde, es entstünde ein falscher Eindruck, wenn ich darauf mit meinem Partner zu sehen wäre.
Ich denke dann, diese Person gibt es nicht alleine, nur im Doppelpack.
Normalerweise ist es so, dass solche Paare meistens das gleiche Profilbild hochgeladen haben. Wahrscheinlich um zu zeigen: Wir sind zusammen, wir sind wir. Bei meinem aktuellen Anlass hat nur einer der beiden dieses Paarbild hochgeladen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich schlimmer finde.

Am allerschlimmsten finde ich allerdings, wenn man, sobald man in einer Beziehung ist, sein eigenes Profil löscht und ein gemeinsames mit dem Partner erstellt. Damit gibt man sich quasi selbst auf.

Ich selbst bin in einer sehr glücklichen Beziehung und ich denke, dass die "ganze Welt" das bemerkt und weiß, auch ohne Pärchen-Profilbild oder gemeinsamem Profil auf Facebook.

Ich finde halt wirklich, dass Facebook mittlerweile etwas sehr offizielles ist. Man verwendet keinen Nickname. Die meisten sind mit Kollegen oder sogar ihrem Chef befreundet. Aber vielleicht ist das nur meine Meinung.

Mein Freund und ich haben auch fast ein Jahr gewartet bis wir unsere Beziehung auf Facebook öffentlich gemacht - also den Beziehungsstatus geändert - haben. Das war nicht wirklich so geplant und hat sich dann einfach ergeben. Aber ich für meinen Teil finde solche "übereilten" Statusänderungen einfach lächerlich.
Bei besagtem aktuellen Bespiel gab einer der beiden z.B. vor einem Monat noch an mit jemand anderem frisch verliebt in einer Beziehung zu sein. Wenn man schon von Partner zu Partner hüpft, muss das noch lange nicht ganz Facebook wissen und nur weil man sich seit ein paar Tagen kennt und vielleicht schon Sex miteinander hatte, ist das (für mich) noch lange keine Beziehung, schon gar keine, die man öffentlich machen muss.

Leute, die solche Profilbilder bzw. ständige Beziehungsstatus-Updates haben, müssen meiner Meinung nach wohl irgendjemandem etwas beweisen. Beweisen wie toll ihr Leben/ ihre Beziehung ist. Diese Leute haben dann meistens auch von heute auf morgen keine Zeit mehr und vernachlässigen ihre Freunde. Es dreht sich alles nur um den Partner. Das schadet auf Dauer nicht nur den Freundschaften, sondern auch der Beziehung.
Ich denke, dass man Freunde braucht. Freunde mit denen man immer reden oder etwas unternehmen kann.
Der Partner sollte sich mit diesen Freunden auch verstehen, denn sonst könnte es immer wieder zu großen Streitigkeiten kommen. Wenn sich der Partner in den Freundeskreis einfügt, wird es weniger Konfliktpotenzial geben, weil sich eben alle untereinander leiden können.
Natürlich ist im Falle einer Trennung die Frage, auf welche Seite sich die Freunde dann stellen.
Es ist aber nicht nur wichtig, dass sich der Partner in den Freundeskreis einfügt, sondern dass man auch noch ohne Partner verfügbar ist.
Die beste Freundin will auch mal alleine mit dir nen Kaffee trinken. Der beste Freund will auch mal alleine mit ihm in die Kneipe. So ist das und das sollte man nicht unterschätzen. Ich habe selbst erfahren wie durch "alles nur im Doppelpack" eine Beziehung genauso kaputt gehen kann wie durch "wir sehen uns nur zum schlafen".
Man muss ein richtiges Maß für alles finden.
Dass mein Freund und meine beste Freundin sich so gut verstehen, sehe ich als ein Geschenk, denn das ist alles andere als selbstverständlich.

Ich will hier kein Rezept für die perfekte Beziehung geben, denn das habe ich nicht. Ich will nur ein paar Gedanken mit euch teilen. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Schreibt gerne in die Kommentare, ob ihr das genauso seht oder ganz andere Erfahrungen gemacht habt.

Bis zum nächsten Mal,

Sigrid

P.S.: Weil das hier mein Blog und nicht Facebook ist, zeige ich euch mal unser erstes Pärchenbild.